Ist-Soll-Vergleich im Bereich Wirtschaft
IST
Gegenwärtige Situation unter kapitalistischer Marktwirtschaft
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SOLL
Verhältnisse unter sozialer Dreigliederung
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Allgemeines | |
Wirtschaft übt auf den Rechtsstaat und Rechtsstaat übt durch Geldpolitik, Subventionen usw. Einfluß auf die Wirtschaft aus. | Leitung und Verwaltung der Wirtschaft und des Rechtsstaates erfolgen aus jeweils eigenen Quellen und Interessen (Selbstverwaltung). Eigene Spitzenorganisationen verkehren annähernd so miteinander wie die souveräner Staaten. |
Verwaltungsgrenzen von Staat und Wirtschaft fallen zusammen. | Die Grenzen fallen nicht zusammen. |
Staat wirtschaftet selbst (z.B. bei Wasser, Energie, Müll, Transport). | Staat betreibt keine wirtschaftlichen Einrichtungen. |
Für selbst Leistungsfähige gilt: Leistung auch ohne persönliche Gegenleistung ist möglich. |
Für selbst Leistungsfähige gilt: Es gibt keine Leistung ohne persönliche Gegenleistung. |
Für nicht selbst Leistungsfähige gilt: Das Einkommen von Kindern, Alten, usw. hängt zum Teil direkt von der Zahlungsbereitschaft der Wirtschaft ab (über die Löhne der Versorger). |
Für nicht selbst Leistungsfähige gilt: Das Einkommen wird im Rechtsleben demokratisch bestimmt und von allen am Wirtschaftsleben Beteiligten gleichmäßig getragen. |
Der Profit, als Grund für die Produktion, liefert die Erzeugung dem Zufall des Marktes aus. | Der Profit wird abgelöst durch die vernunftgemäße Vermittlung zwischen Konsum und Produktion durch institutionelle Verbindungen sachkundiger Menschen (Assoziationen). |
Ein unfreies Geistesleben (bestimmt durch Staat und Wirtschaft) ruft die Sucht nach persönlichem Gewinn hervor. | Ein befreites Geistesleben gibt neuen Antrieb, weckt Impulse zur Entfaltung individueller Fähigkeiten aus sozialem Verständnis, so daß der Mensch seine Arbeit wegen ihres Wertes für das Ganze lieben lernt. |
Oft haben Mitarbeiter/Innen eines Unternehmens keine Kenntnis über die Bedeutung Ihrer Arbeit, der Arbeit der Leitung, der Leistung der Unternehmung für die Gesamtwirtschaft. Desinteresse, mangelnde Leistung sind die Folge. | Nicht nur die Hauptbereiche des Geisteslebens, Erziehung und Schule, auch der Nebenbereich, die Unternehmensführung sollen soziales Verständnis aufbauen: Mitarbeiter sollen in regelmäßigen zur Arbeit rechnenden Besprechungen über die Waren und die Geschäftsleitung informiert werden. |
Unter alleiniger Wirkung von Angebot und Nachfrage verkümmern solche Bedürfnisse, deren Befriedigung zwar nicht rentabel sind, jedoch zu einer Weiterentwicklung, Erhöhung der Zivilisation führen würden. | Durch die Vermittlung der Assoziationen kommt es zu einem Ausgleich zwischen verschiedenen Werten der menschlichen Leistungen. Jeder erhält als gerechten Preis soviel, daß er sich und die von ihm lebenden Menschen versorgen kann. |
Die Arbeitsteilung wird zunehmen. Das Interesse am Produkt bzw. das Interesse an der Arbeit wird daher notwendig schwinden. Ein vom Staat gefesseltes Geistesleben wird schwer neue Antriebe im Menschen anlegen können. Eine methodisch auf den Altruismus ausgerichtete Arbeitsteilung wird seelisch von den Menschen nicht mitgetragen werden können. | Bei zunehmender Arbeitsteilung wird der Einzelne neue Antriebe zu seiner Arbeit aus dem selbständigen Rechtsleben und einem freien Geistesleben empfangen. Die Ausrichtung auf die Bedürfnisse der anderen, der Wunsch den anderen zu dienen, wird den Menschen eine wirkliche Motivation werden. |
Abhängigkeiten der Wirtschaft | |
Wirtschaft ruht auf der Naturgrundlage (Klima, Rohstoffe...) Übermäßiges Wachstum und risikoreiche Technik führen zu Naturzerstörung und schnellem Ressourcenabbau. | Wirtschaft ruht auf der Naturgrundlage. Der fehlende Zwang zu ständigem Wachstum könnte größere Nachhaltigkeit bewirken. |
Wirtschaft schafft zum Teil menschenunwürdige, schädliche Arbeitsbedingungen, -zeiten, da rechtliche Vorgaben fehlen, unterlaufen oder durch einen machtabhängigen und bestechlichen Rechtsstaat so gefasst werden. | Wirtschaft empfängt Recht vom unabhängigen Rechtsleben und wendet es nur an. Hierzu gehören auch Regelungen über die Art und das Maß der Arbeit, wodurch der allgemeine Wohlstand von der Einsicht abhängig wird, was menschenwürdige Arbeitsverhältnisse sind. Das gleiche gilt für allgemeine Abgaben für ein Erziehungseinkommen, für Sozialhilfe, Abgaben für die Leistungen des Rechtsstaates. |
Wirtschaft nimmt einerseits Einfluß auf Erziehung/Bildung des Menschen, um bestimmte "nützliche" Fähigkeiten zu entwickeln (Produktionsinteresse). Andererseits werden bestimmte Konsumbedürfnisse, einseitig auf Absatz orientiert, durch Werbung hervorgerufen. | Die Wirtschaft nimmt weder Einfluß auf die allgemeine Erziehung bzw. die Entstehung menschlicher Fähigkeiten, noch auf die Entstehung der Bedürfnisse. Diese Bereiche gehören zum freien Geistesleben und sollen sich daher unabhängig von der Wirtschaft entfalten. |
Zum Grund und Boden | |
Boden kann gekauft, verkauft, beliehen werden. Dies schafft Macht und Abhängigkeiten. | Boden ist nicht handelbar, kreditierbar. Die Übertragung des Rechtes zur Nutzung von Grund und Boden geschieht durch das von der Wirtschaft unabhängige Geistesleben nach Regeln des Rechtsstaates. |
Zur Arbeit | |
Die menschliche Arbeit wird vom Arbeitgeber wie eine Ware abgekauft. Ein Tausch wird eingegangen zwischen Geld (als Repräsentant der Ware) und Arbeit. Dies ist nur ein Scheinvorgang. | Die menschliche Arbeit kann nicht bezahlt werden. In Wahrheit erhält jeder an der Erzeugung einer Ware Beteiligte einen vertraglich festgelegten Anteil vom Verkaufserlös. |
Zum Kapital | |
Es gibt freie Verfügung über das Kapital vermittelt durch den Privatbesitz. Begründung: Sie bietet Aussicht auf Gewinn des einzelnen und stellt den wesentlichen Anreiz für die Leistungserbringung dar. |
Es gibt freie Verfügung über das Kapital vermittelt durch den Privatbesitz: Begründung: Die individuellen Fähigkeiten können gegenwärtig nur bei freier Verfügung mit dem Kapital zum Wohle der Allgemeinheit arbeiten. |
Es gibt Privateigentum am Kapital, Privatinteresse läuft dabei oft Allgemeininteressen zuwider. | Es gibt Privateigentum am Kapital, solange es einen Dienst bedeutet für das Ganze des sozialen Organismus. |
Die Produktionsmittel werden durch Vererbung und Verkauf weitergegeben. | Die Produktionsmittel treten in einen Kreislauf ein, der sie immer wieder zu den Tüchtigsten, Fähigsten führt. Die Übertragung des Kapitals geschieht wie beim Grund und Boden. |
Untüchtige Nachkommen oder unfähige, aber vermögende Personen richten häufig, durch Erbschaft oder Kauf zu Produktivkapital gekommen, damit Schäden für das Allgemeinwohl an, ohne daß es Gegenmittel gibt. | Ein freies Geistesleben schafft soziales Verständnis, daß allein fähige Personen mit der Kapitalgrundlage verbunden werden. Ein von der Wirtschaft unabhängiges Rechtsleben regelt eine sinnvolle Übertragung. Ein selbständiges Geistesleben bestimmt einen Nachfolger, wenn der alte Kapitalverwalter nicht selbst einen Nachfolger auswählt. |
Der Staat verwaltet Kapital und ist auch Eigentümer von Kapital. | Der Staat regelt das "daß" und "wie" der Kapitalübertragung. Er ist jedoch nicht Kapitaleigentümer. |
Zum Geld | |
Geld wird im Wirtschaftsprozeß zurückbehalten und vermehrt sich ohne persönliche Leistung allein durch Zinsbezug | Geld wird von Zeit zu Zeit neu ausgegeben, um Hortung zu vermeiden. Auch verringert sich der Zinsbezug von Jahr zu Jahr, damit sich das Geld quasi wie die Ware "abnützt". Ansprüche der Vergangenheit können nur durch Leistungen der Gegenwart befriedigt werden. Daher dürfen sie nicht unbegrenzt gültig sein, sonst können sie zum Gewaltmittel werden. |
Geld wird durch den Staat als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt. | Geld wird durch die Maßnahmen der Wirtschaftseinrichtungen Anerkennung finden. |
Es gibt Zins und Zinseszins. | Es gibt Zins, der sich jährlich verringert. Zinseszins wird es nicht geben können. |